Tiere im Garten im Juni

Im Juni ist vielfältiges Leben im Garten zu beobachten. Vögel suchen eifrig Raupen und Insekten, um ihre Jungen zu füttern. Bienen, Schmetterlinge und Hummeln nutzen die Blütenpracht und sammeln Pollen für ihre Nachkommen und Nektar für den eigenen Energiebedarf. Nachts stöbern Igel unter den Sträuchern nach Schnecken und Käfern, auch um damit ihre Kinder im Nest zu füttern.

Was können wir in diesem Monat für Tiere im Garten tun?

An frühsommerlichen Tagen sind viele Tiere dankbar für eine Tränke im Garten. Das Vogelbad sollte immer reichlich mit frischem Wasser gefüllt sein. Bei Hitze haben Vögel einen erhöhten Wasserbedarf, sie können ihre Körpertemperatur nicht durch Schwitzen regulieren. Steht frisches Wasser zur Verfügung, sind sie nicht darauf angewiesen ihren Durst mit Kirschen oder Beerenobst zu löschen! Hat die flache Schale einen rau strukturierten Rand oder einfach einen Stein in der Mitte, wird sie auch gerne von Insekten zum Wasser holen benutzt. Auch Bienen müssen trinken und regulieren ihre Stocktemperatur durch Wasserkühlung. Wird der Garten von vielen Katzen besucht, sollte die Schale zum Schutz der Vögel lieber erhöht stehen. Auf dem Boden kann sie auch von Igeln und anderen Kleinsäugern benutzt werden.

Wichtig ist eine regelmäßige Reinigung der Vogeltränke, um die Übertragung von Krankheiten zu verhindern, dazu genügen heißes Wasser und eine Bürste vollkommen.

Aus dem Gartenteich kommen die ersten Amphibien-Kinder an Land und suchen kühle, feuchte Unterschlupfmöglichkeiten und dort auch ihr Futter.

Mit einem Holzstapel können wir überraschend viele Gartentiere anlocken und beherbergen. Viele Käfer mögen gerne verrottendes Holz in Bodennähe, Tausendfüßler und Asseln verstecken sich gerne in feuchten, kühlen Ecken und locken wiederum Igel, Kröten und Vögel an, die sich von ihnen ernähren.

So geht’s: Als erstes benötigen wir ein ungestörtes Eckchen im Garten. Dort können wir die untersten Holzstücke halb in den Boden einsenken. Darauf stapeln wir wieder eine Schicht Holzscheite. Wir sorgen so für genügend kleine Winkel und Ecken, und füllen größere Lücken mit trockenem Laub. Alternativ kann man auch vier große Stöcke zur Stabilisierung senkrecht in den Boden schlagen, die entstandene Fläche erst mit groben Holzstücken füllen und darauf kleinere Astabschnitte und Zweige stapeln.

In trockenen Sommern sind schlammige Pfützen auf Feldwegen selten zu sehen. So haben Schwalben und Mauersegler Schwierigkeiten, genügend feuchten Lehm und Schlamm zu finden, um damit ihre Nester zu bauen oder zu reparieren. Wir können ihnen helfen, indem wir eine Schale mit Wasser und lehmiger Erde darin im Garten aufstellen. Diese halten wir über mehrere Wochen, bis es wieder regnet mit Schlamm gefüllt.

Jungvogel gefunden, was tun?
Nichts! (Außer die Katze einsperren!) Um diese Jahreszeit verlassen die ersten Jungvögel ihre Nester, können aber noch nicht richtig fliegen. Sie sitzen jetzt unter Büschen oder am Wegesrand und werden dort noch von ihren Eltern gefüttert. Meist warten die Eltern ganz in der Nähe, bis die störenden Menschen sich entfernen.
Nur gänzlich nackte Küken sind eventuell aus dem Nest gefallen oder von den Eltern verstoßen worden, ihre Überlebenschancen sind tatsächlich nur gering.

Überwinden wir unseren Ordnungssinn und lassen verblühte Rosen für Hagebutten und Winterfutter stehen
und Wiesenstreifen oder -ecken im Rasen ungemäht, stellen sich in kürzester Zeit zahlreiche Gäste im Garten ein, deren Beobachtung nur Freude bereitet!



Eva.Hofmann@dlr.rlp.de     www.Gartenakademie.rlp.de